Das alte Löschgruppenfahrzeug der Stützpunktfeuerwehr Bad Salzungen Stadtmitte hat 30 Jahre durchgehalten. Nun hat der Wartburgkreis 480 000 Euro in neue Technik gesteckt – sehr zur Freude der Einsatzkräfte, die bei der Ausstattung mitreden durften.
Zwei Jahre hat man diesen Moment vorbereitet und herbeigesehnt: Am 12. Dezember rollte das nagelneue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20 auf den Hof der Stützpunktfeuerwehr Bad Salzungen Stadtmitte. Dort hatten sich viele Kameraden versammelt, um das Fahrzeug in Empfang zu nehmen und zu bestaunen.
Auch zur offiziellen Übergabe der neuen Technik am Mittwochnachmittag waren Mitglieder der Feuerwehr gekommen – diesmal vor allem aus der Alters- und Ehrenabteilung. Landrat Michael Brodführer (CDU) vollzog den symbolischen Akt, indem er den Fahrzeugschlüssel an Bürgermeister Klaus Bohl (Freie Wähler), Stadtbrandinspektor Jörg Krause und Kreisbrandinspektor Christian Grebe überreichte. Denn die Rechnung für das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug hat der Landkreis beglichen. Der Neuzugang der Bad Salzunger Feuerwehrflotte ist in erster Linie für überörtliche Einsätze im Kreisbrandabschnitt von der Krayenberggemeinde bis nach Bad Liebenstein gedacht. Dass man vor zwei Jahren den Kauf eines solchen Fahrzeuges anleierte, war dringend notwendig. Denn das alte Löschgruppenfahrzeug hat 30 Jahre auf dem Buckel. Auch wenn Gerätewart Manfred Hugk und später sein Nachfolger Michel Seltitz es sorgfältig pflegten, „hat es das Ende seiner Nutzungszeit erreicht“, erklärte Bürgermeister Klaus Bohl. Nun sei man dem Landkreis sehr dankbar, dass in neue Technik investiert wurde. Mit der kompletten Ausstattung mussten immerhin 480 000 Euro hingeblättert werden, wovon das Land Thüringen einen Zuschuss in Höhe von 200 000 Euro leistete.
Nach der Berufsfeuerwehr Eisenach ist die Bad Salzunger Feuerwehr Stadtmitte die Wehr mit den meisten Einsätzen im Wartburgkreis – und das im Ehrenamt. 274 Mal mussten die Kameraden im vergangenen Jahr ausrücken. „Das ist eine enorme Anzahl“, so Bohl. Dahinter stecken 3600 Einsatzstunden.„Das ist eine Leistung, die man nicht hoch genug würdigen kann“, zollte der Bürgermeister den Kameraden Respekt. Auch in der Nachwuchsgewinnung ist die Wehr stark. „Wir haben 50 Mitglieder, darunter acht Mädchen. Das ist wirklich gut und kommt nicht von alleine“, weshalb der Dank des Bürgermeisters an Jugendfeuerwehrwart Rico Spaniol ging.
Die Stadt Bad Salzungen wird ihre Feuerwehr weiter unterstützen. In den nächsten ein bis zwei Jahren erhalten die Kameraden mehr Platz. Wenn der Bauhof nach Langenfeld ins Gewerbegebiet umgezogen ist, werden die alten Räumlichkeiten für die Feuerwehr umgebaut. Darüber sei man sich im Stadtrat einig, so Bohl.
Für Michael Brodführer ist es die erste Fahrzeugübergabe, seit er das Amt des Landrates übernommen hat. Deshalb sei er sehr gerne gekommen. „Das Thema Sicherheit lassen wir uns etwas kosten“, so Brodführer, der die Strukturen im Landratsamt gerade etwas verändert und den Brand- und Katastrophenschutz unter seine Fittiche nimmt. Er weiß es zu schätzen, dass die ehrenamtlich tätigen Kameraden viele Stunden ihrer Freizeit für die Feuerwehrarbeit opfern. „Ich lege größten Wert darauf, dass diejenigen, die Verantwortung übernehmen und sich in Risiken begeben, die entsprechende Wertschätzung erfahren.“
Stadtbrandmeister Jörg Krause bedankte sich im Namen der Kameraden für die neue Technik. Dass man die Verantwortlichen vor Ort bei der Kaufentscheidung mit einbezogen habe, freue ihn besonders.
Kreisbrandinspektor Christian Grebe wünschte den Kameraden möglichst wenig Einsatz und „dass ihr immer gesund zurückkehrt“. Mit Michael Brodführer, versicherte er, habe man einen Landrat, der einen ganz besonderen Bezug zum Feuerwehrwesen habe. „Er weiß genau, wo den Gemeinden in Sachen Unterstützung beim Brandschutz der Schuh drückt“, so der Kreisbrandinspektor.
Daten und Fakten
Das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20
bietet Platz für eine Einsatzgruppe (neun Kameraden), hat 320 PS und wiegt 15 Tonnen. Es verfügt über eine Feuerlöschkreiselpumpe FPN 10-2000 und einen fest eingebauten Löschwassertank mit einem Fassungsvermögen von 2000 Litern.
Besonderheiten sind
Navigationsgerät mit Einsatzzielführung; Atemschutzgeräte im Mannschaftsraum; hydraulisches Rettungsgerät mit umfangreichem Zubehör; fest angebauter LED-Lichtmast; fest eingebauter BioVersal-Tank mit Zumischanlage; Hygieneboard; Hebekissensystem; 9-kva Stromerzeuger und ein Frontsprühbalken mit BioVersal-Zumischanlage
Die Feuerwehr Stadtmitte
verfügt über 70 Einsatzkräfte, davon zehn Frauen; eine Jugendwehr mit 50 Mitgliedern (acht Mädchen) sowie eine Alters- und Ehrenabteilung mit 41 Kameraden.
Quelle: insuedthueringen.de | Susanne Möller