Wache 3 – Freiwillige Feuerwehr Ettenhausen an der Suhl
Die Erwähnung unseres Ortes im unten dargestellten Dankschreiben von 1783 an den Landesherren, für die Anschaffung einer Feuerspritze im Amt Krayenberg weist bereits auf das Vorhandensein von Maßnahmen zur Brandbekämpfung hin. So teilte Tiefenort 5 Bürger als sogenannte Feuerboten ein, welche im Ernstfall die Nachbargemeinden Ettenhausen, Dönges, Kieselbach, Kaiserroda und Merkers benachrichtigen sollten.
Es ist jedoch bekannt, dass auch schon früher Einwohner des Dorfes im Feuerwehrwesen tätig waren. Bereits vor 1880 finden sich Hinweise über Brandschutz und Löschtätigkeiten im Ort. Zu jener Zeit stand man dem verheerenden Element Feuer jedoch ziemlich machtlos gegenüber. Eine eigene organisierte Löschmannschaft gab es noch nicht im Ort. Kam es zu einem Brand waren alle Bewohner gefordert. Mit Ledereimern und sonstigen Gefäßen wurde das Löschwasser über eine Menschenkette vom Dorfbrunnen, der Suhl oder einem sonstigen Gewässer zur Brandstelle transportiert. Erst die Einführung von Handdruckspritzen und Wasserschläuchen brachte eine Verbesserung in der Brandbekämpfung.
Nach den Aufzeichnungen früherer Chronisten waren schon 1718 tragbare Feuerspritzen vorhanden.
Es fanden zu dieser Zeit auch ständig Überprüfungen durch die Feuermeister in Häusern, Wohnungen und Ställen statt. Auf dem Boden der Häuser musste ein Bottich mit Wasser bereit stehen. Es durfte bei offenem Licht kein Flachs gesponnen werden.
Dankschreiben von 1783 an den Landesherren
Das Amt Krayenburg, zu welchem auch Ettenhausen gehörte, bedankte sich 1783 in folgendem Schreiben an den Herzog und Landesfürst für den Erhalt einer neuen Feuerspritze.
Durchlauchtigster Herzog Gnädigstregierender Landesfürst und Herr, Daß Ewr. Herzogl. Durchlaucht unsere Höchst
denenselben durch Darbringung eines fetten Ochsens zu Füßen gelegte untertänigste Devotion so gnädig aufzunehmen, und dagegen der hiesigen Landespflege eine ganz neue Feuerspritze, als ein besonderes Gnadengeschenk huldreichst zu verehren, in höchster Gnade geruhet haben, darüber sind wir und die uns untergebenen Gemeinden in die huldhafteste Freude versetzt worden. Wir erkennen die unschätzbare Grösse dieser Landesfürstlichen höchsten Huld in ihrem ganzen Umfange mit innigst gerührter Seele, legen unseren deshalbigen heissesten Dank für
Ewr. Herzogl. Durchlauchten Fürsten Throne in ersinnlichster Ehrfurcht nieder, und versichern in tiefster Unterthänigkeit, daß wir und unsere Nachkommen, denen zur Nachricht solcher Spritze mit einer Inschrift versehen worden, diese unverdiente höchste Gnade durch Treue und Gehorsam unverbrüchlich verehren, und lebenslang in tiefster Devotion verharren werden.
Ewr. Herzogl. Durchl.
Tiefenorth, Kieselbach, Dorndorf, Merckers, Ettenhausen, Keyserroda
den 14. Febr. 1783
untertänigste Knechte
Joh. Friedrich Ziller, Joh. Wilhelm Herrmann, Johann Georg Schulz,
Johann Adam Nennstiehl, Joh. Christoph Hill, Christoph Keyser
sämtl. Herrschaftl. Schultheißen des Fürstl. Amtes Crayenberg
Aus den Gemeindeunterlagen ist ersichtlich, dass im Jahr 1884 eine Feuerspritze für 1.400 Mark gekauft wurde. Es handelte sich um eine Handdruckspritze, welche von Pferden gezogen wurde. Dazu gehörten zwei Strahlrohre und eine tragbare Schlauchhaspel aus Holz. Es wurden noch zwei Hakenleitern für 80 Mark, zwei Einreißhaken und Sonstiges für 800 Mark angeschafft. Alles wurde im Spritzenhaus untergestellt.
Das Spritzenhaus befand sich an der Dorfstraße, der jetzigen Hauptstraße, zwischen den Häusern der heutigen Familien Stauch und Schrön. Ein Leiterhäuschen stand im Roten Graben, an der Scheunenrückseite vom Anwesen Häfner, gegenüber der Schmiede von Teichmüller. Der Steigerturm stand an der Pfarrscheune, ebenfalls im Roten Graben. An Stelle der Pfarrscheune ist heute der Garten der Familie Werner.
1885 wurde für 30 Mark eine Stützleiter und für 20 Mark eine weitere Leiter gekauft. Diese Leitern fanden im Leiterhaus ihren Platz.
Das Vorhandensein dieser Geräte und des Spritzenhauses belegen, dass schon vor dem Kauf dieser Sachen eine Feuerwehr bestanden hat. Die Löschmannschaft bestand vermutlich aus verschiedenen Handwerkern, welche im Ernstfall die Geräte bedienen konnten, und Einwohnern des Dorfes.
Die Anzahl der Brände nahm jedoch zu. Die Lösch- und Hilfsmannschaften waren den steigenden Anforderungen nicht gewachsen.
1914 wurde eine Freiwillige Feuerwehr in Ettenhausen gegründet, welche aus der bereits vorhanden freiwilligen Löschorganisation hervorging.
Allein in diesem Jahr gab es 5 Brände im Ort. Es wurde ein Schlauchwagen für 80 RM gekauft und ebenfalls im Spritzenhaus untergebracht.
Zu den damaligen Feuerwehrleuten zählten Emil Ißleib, Andreas Hill und Andreas Wenig. 1916 kamen Ernst Wenig und Christian Kranig hinzu. Der Brandmeister von damals ist nicht bekannt.
1927 wurde als Lohn für die Feuerwehr vom Gemeinderat folgendes festgelegt: der Ortsbrandmeister erhielt 0,60 RM, Feuerwehrleute 0,55 RM und die Druckmannschaft 0,50 RM pro Stunde.
1933 wurde der Lohn erhöht. Pro Stunde erhielt nun der Brandmeister 0,70 RM, Feuerwehrleute 0,65 RM, Druck- und Leitermannschaft 0,60 RM.
1938 wurde das heute noch erhaltene Feuerwehrhaus mit Steigerturm an der Hauptstraße, an der alten Schmiede, gebaut. Das erste Feuerwehrhaus entsprach nicht mehr den Anforderungen.
1940 wurde in einem Stellen-Plan des Landkreises Eisenach über die Gemeinde Ettenhausen bei Marksuhl erwähnt: Ettenhausen hat 413 Einwohner, 1 Hydrantengerät, 1 Handdruckspritze und eine Mannschaftsstärke von 32 Mann.
1944 musste die Feuerwehr von Ettenhausen nach Bombenabwürfen dreimal zur Brandbekämpfung nach Eisenach. Der Transport erfolgte mit einem Traktor.
1946 stellte die Gemeinde der Feuerwehr 800 RM für Ausrüstung zur Verfügung.
1972 Anschaffung TSA welcher von Traktoren der LPG gezogen wurde.
1988 waren 34 Kameraden in der Freiwilligen Feuerwehr.
1992 im März erwarb die Gemeinde einen B1000 als Feuerwehrauto.
1993 im August wurde die Feuerwehrsirene am Feuerwehrgerätehaus angebracht. Nach Abriss des Pfarrhauses wurde sie 1981 vorübergehend am LPG-Gebäude, am Kirchberg 1, installiert.
1995 wurde in das alte Feuerwehrhaus an der Hauptstraße ein neues Fenster und ein Sektional-Tor eingebaut.
1996 kaufte die Gemeinde neue Einsatzkleidung für die Kameraden und 1998 kamen noch 20 Paar Schutzstiefel hinzu.
1997 im August wurde eine neue Sirene, ein sogenannter Fernwirkempfänger, installiert, welcher von Eisenach ausgelöst und gesteuert werden kann. Die Umstellung kostete 1.800 DM. Für Einsätze der Feuerwehr wurden Funkgeräte angeschafft.
2001 erhielt die Abteilung Jugendfeuerwehr komplette Bekleidung für 15 Kameraden.
2002 wurde mit dem Neubau eines Feuerwehhauses auf dem Gelände der alten Schule in der Schulstraße begonnen.
2003 gründeten ein Großteil der Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr gemeinsam mit ehemaligen Mitgliedern und nicht aktiven Bürgern den Feuerwehrverein Ettenhausen an der Suhl e.V.
Den Vorsitz übernahm Wolfgang Heiß, Stellvertreter sind Kurt Matthä und Florian Fuge.
Viele Arbeiten am neuen Feuerwehrhaus und auf dem Gelände von den 33 Mitgliedern ehrenamtlich ausgeführt.
Seit 2018 ist Roland Heiß Vorsitzender des Feuerwehrvereines
2004 im Sommer konnte der Neubau übergeben werden. Im September wurde bereits die erste private Feier im neuen Versammlungsraum durchgeführt. Dieser darf jedoch nur von Vereinsmitgliedern benutzt werden.
2004 wurde auch der Hof des Grundstückes neu gepflastert.
2005 am 6. August wurde, nach der endgültigen Fertigstellung des neuen Gebäudes und des Außenbereiches, mit einem Fest das Feuerwehrhaus feierlich eingeweiht und seiner Nutzung übergeben.
Seitdem wurde stetig in die Feuerwehr investiert. So wurde z.B. die Bekleidung auf Norm HUPF umgestellt. Für die Atemschutzgeräteträger wurde die notwendige Zusatzbekleidung für den Innenangriff Überhose und Überjacke beschafft.
Die Wehrführung
Wehrführer
Thomas Reißig
stellv. Wehrführerin
Anna Gerlach
- Anschrift
An der alten Schule 6 ,
99819 Ettenhausen an der Suhl - e-mail
ettenhausen [at] feuerwehr-badsalzungen.de
Funktionsträger
Jugendfeuerwehrwartin
Anna Gerlach
Gerätewart
Chronik der Wehrführung
in Ettenhausen an der Suhl
- 1925 – 1936
Heinrich Thrän (Brandmeistertätigkeit)
- 1936 – 1960
Christian Kranig (Brandmeistertätigkeit)
- 1960 – 1972
Fritz Lämmerhirt (Wehrleiter)
- 1972 – 1976
Horst Mey (Wehrleiter)
- 1976 - 2009
Arno Meyer (Wehrleiter)
- 2009 - 2018
Roland Heiß (Wehrführer)
- ab 2018
Thomas Reißig (Wehrführer)
Jugendfeuerwehr
Chronik der Jugendwarte
Gründung der Jugendfeuerwehr 1991
- Ronny Meyer
- Gerit Marschall
- Kevin Siegel
- Anna Gerlach
Alters- und Ehrenabteilung
Gerätehaus
heute
damals
2018 durch en Zusammenschluss der Gemeinde Ettenhausen mit der Stadt Bad Salzungen im Juli 2018 ist die Feuerwehr Teil der Feuerwehren der Stadt geworden und trägt die Bezeichnung
Ortsteilfeuerwehr Ettenhausen Löschbereich 3 Wache 3. Das TSF-W besitz den Funkrufnamen Florian Ettenhausen Suhl 41. Es sind 20 Kameraden in der Einsatzabteilung, davon 6 Atemschutzgeräteträger und 3 Maschinisten. In der Altersabteilung sind 13 Kameraden und in der Jugendfeuerwehr 7 Kinder.
2019 wurde die Jugendfeuerwehr neu organisiert und Anna Gerlach zur Jugendwartin gewählt. Es konnten Kinder für die Jugendfeuerwehr gewonnen werden und die Mitgliederzahl stieg auf 9.
2020 Auf Grund der vielen Übertritte von Kameraden in die Altersabteilung und durch Umzug ist die Einsatzabteilung leider sehr geschrumpft.
Es befinden sich zurzeit 13 Kameraden/innen in der Einsatzabteilung. Darunter 5 Maschinisten und 4 Atemschutzgeräteträger. In der Jugendfeuerwehr sind 9 Kinder aktiv. In der Altersabteilung sind 17 Kameraden tätig.