100 km für brandverletzte Kinder in Feuerwehrbekleidung, mit Pressluftatmer und mit Helm. Das war das ehrgeizige Ziel aller Teilnehmer von Nah und Fern. Für die Kameraden aus Bad Salzungen aber auch gleichzeitig ein Gedenkmarsch für unseren, am 18.01.2018, im Einsatz verunglückten Freund und Kamerad Sebastian Gubitz.
Wir verlegten mit zwei MTW plus einen Anhänger am 31.03.2018 um 6:30 Uhr zur Feuerwehr Waltershausen, der den gleichzeitigen den Start- und Zielpunkt markierte. Um 9 Uhr öffneten sich die Tore und mit viel Jubel vom Publikum und Feuerwerk ging der Marsch los.
Es waren 106 Feuerwehrfrauen und –männer sowie eine privat Person, die Lebenspartnerin von Sebastian Gubitz die sich der Herausforderung stellten. Der Wetterbericht verhieß nichts Gutes, Dauerregen der langsam in die Brandbekämpfungsjacken und -hosen eindrang, machte das Laufen schon nach kurzer Zeit etwas unangenehm aber durch die hervorragende Stimmung und Kameradschaft viel das fürs Erste gar nicht weiter ins Gewicht. Auch als wir über mehr als matschige Feldwege liefen, wo es uns allen fast die Schuhe ausgezogen hätte, hatten wir immer noch Spaß.
Irgendwann gegen nach Mittag hörte endlich das Nasse von oben auf, allerdings führte uns die Marschstrecke über Flutwiesen (Wasserstand ca. 30cm) und plötzlich hatten wir das Nass von unten. Also hieß es schon wieder Füße trocken legen. Nicht jeder hatte wohl ausreichend Socken dabei und so spendeten nicht nur viele Geld sondern viele Feuerwehrfrauen aus den „Betreuungs“-Feuerwehren vor Ort, auch noch jede Menge trockener Socken.
Die Anteilnahme, die Unterstützung mit Spenden und die auf den Erhalt der Leistungsfähigkeit ausgelegte Verpflegung oder einfach nur Applaus von am Straßenrand stehenden Passanten war gigantisch und motivierend zu gleich.
Mit ca. 1,5h Verspätung kam die Formation in der Berufsfeuerwehr Gotha (Kilometer 48) an. In einigen Gesichtern konnte man schon erkennen, dass hier die persönliche Grenze überschritten war. Dennoch waren alle noch in der Lage ein spontanes Geburtstagsvideo für den kleinen, tapferen Enrique aufzunehmen, der in einem Krankenhaus auf seine nächste Wiederherstellungsoperation wartet.
Bei Kilometer 50 hörte noch einmal ein Schwung verletzungsbedingt auf, denn die nassen Schuhe, Socken und Füße forderten ihren Tribut. Wer dennoch bereit war, seine persönlichen Grenzen zu verschieben biss und marschierte weiter.
Kamerad Stefan Wolf und Matthias Hoffmann kämpften noch bis Kilometer 65, um dann einzusehen, dass sie wohl bessere Maschinisten sind und lieber fahren als laufen. Die Füße geschwollen, die Schuhe blutig, die Blasen dick und die Muskeln steif, brachen die letzten Beiden um 2:30 Uhr ab. Und so kam das Team aus Bad Salzungen auf eine Gesamtkilometerzahl von: 479 !!!
Es sollte jeder einzelne stolz auf seine gezeigten Leistungen sein. Dieser Lauf hat allen die Begriffe Kameradschaft, Dankbarkeit, Verbundenheit aber auch Demut gelehrt!
Einen großen Dank an das Organisations-Team von FireFighter Muscle um Michel Mallon von der Feuerwehr Waltershausen. Und einen riesen Respekt an alle die gespendet haben, denn es wurden über 10.000 Euro für brandverletzte Kinder Paulinchen e.V. gesammelt sowie der Hand voll Feuerwehrmänner die das Ziel erreicht haben!
Die Vorbereitung zum Lauf finden Sie: hier!
Quellen: Michael Mallon, FireFighter Muscle | geschrieben von: Matthias Hoffmann