Um zwei Stellplätze sollte das Feuerwehrgerätehaus Stadtmitte erweitert werden. Daraus wird vorerst nichts, weil die Baukosten explodiert sind und die Förderung zu niedrig ist.
Aus der Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses Stadtmitte wird vorerst nichts. Die Baupreise sind explodiert und die Förderquote ist zu gering.
Bad Salzungen – Geplant, Fördermittel übergeben, aber immer noch nicht realisiert: Leser Marcel Günther fragt nach der Erweiterung der Fahrzeughalle der Bad Salzunger Feuerwehr Stadtmitte. Beim „Tag der offenen Tür“ sei ihm zuletzt wieder aufgefallen, dass es noch immer viel mehr Fahrzeuge in der Halle gebe als Tore. Zudem würde ein Feuerwehrauto Tag und Nacht auf dem Feuerwehrhof im Freien stehen.
Die Lokalredaktion fragte bei Hannes Knott, hauptamtlicher Beigeordneter der Stadt Bad Salzungen, nach. Er ist unter anderem auch für die Feuerwehren zuständig. Es stimme, dass auf dem Gelände der Stützpunktfeuerwehr ein Fahrzeug im Freien stehe. Dieses, erklärte Hannes Knott, stamme von der ehemaligen Feuerwehr Langenfeld und soll nach Oberrohn verlegt werden. Und es stimme auch, dass es Planungen für einen Erweiterungsbau des Feuerwehrstützpunktes am Pressenwerk gab.
Siehe Artikel vom 6. September 2019:
„Startschuss für Bauarbeiten am Feuerwehrgerätehaus Stadtmitte!“
Diese begannen schon im Jahr 2017. Die Fahrzeughalle sollte seitlich um zwei Stellplätze erweitert werden. Zudem wollte man an der Rückseite in einem Anbau die Sozialräume vergrößern. ,,Die Kostenschätzungen beliefen sich damals auf rund 646000 Euro“, erklärt Hannes Knott. 2018 stellte man einen Fördermittelantrag. Ein Jahr später im Juni kam der Fördermittelbescheid für den ersten Bauabschnitt über 140000 Euro. Es gab für jeden Stellplatz eine Pauschale in Höhe von 70000 Euro. ,,In der Zwischenzeit hatten sich die Baupreise aber deutlich erhöht.
Allein die Erweiterung um die beiden Stellplätze wurde auf rund 800000 Euro geschätzt. ,,Die Förderung dafür blieb aber bei 140000 Euro“, macht Hannes Knott deutlich. Man achte bei großen Investitionen darauf, dass sie möglichst hoch gefördert werden, ,,mindestens 50 Prozent“. Die Stadtverwaltung habe versucht, eine höhere Förderung für den Feuerwehr-Anbau zu bekommen, und auch angestoßen, die Förderrichtlinie zu ändern. Die Richtlinie wurde im vergangenen Jahr schließlich überarbeitet. Nun gibt es 100000 Euro Förderung pro Stellplatz. Aber inzwischen müsse man von noch höheren Baukosten ausgehen. ,,Ich glaube nicht, dass die 800000 Euro für die beiden Stellplätze noch realistisch sindu. Mit dieser geringen Förderquote sei der Anbau gegenwärtig für die Stadt einfach nicht zu stemmen. Deshalb habe man die Fördermittel zurückgegeben und den Stadtrat sowie die Feuerwehr über die Sachlage informiert.
In Bad Salzungen gibt es derzeit elf Feuerwehren an 14 Standorten. Für die große Stadtfläche soll jetzt eine Feuerwehrkonzeption erarbeitet werden. Es müsse entschieden werden, welche Technik künftig wo stationiert werde.
Quelle: insuedthueringen.de | Susanne Möller
