Jetzt haben die Kameraden und das Löschfahrzeug richtig viel Platz: Am Donnerstagnachmittag wurde das neue Feuerwehrgerätehaus in Kaltenborn übergeben.

Kaltenborn – Der symbolische Schlüssel war noch nicht überreicht, da galt es, das erste Feuer zu löschen – und zwar im neuen Feuerwehrgerätehaus in Kaltenborn. Eine Kerze hatte während der Eröffnungsrede des Bürgermeisters eine Serviette entzündet. Kein Problem für die Kameraden – die Feuertaufe wurde problemlos bestanden. Als ein historisches Ereignis bezeichnete Bad Salzungens Bürgermeister Klaus Bohl (Freie Wähler) die Übergabe des neuen Feuerwehrgerätehauses, das als Anbau an das Sportlerheim entstanden ist. Denn ein solches Ereignis erlebe nicht jede Generation. Vor drei Jahren begann die Geschichte des Neubaus, von dem die Kaltenborner Kameraden natürlich schon viel länger träumten. Das alte Feuerwehrgerätehaus in der Ortsmitte war viel zu klein und beengt. „Es entsprach weder technisch noch räumlich den Anforderungen“, so Bohl. Deshalb beauftragte der Hauptausschuss im April 2016 den Architekten Bernd Hoßfeld mit einer Standort- und Variantenprüfung.

Wenig später wurde der Antrag auf Fördermittel gestellt sowie im September 2016 der Grundsatzbeschluss zum Neubau im Stadtrat gefasst. Nach einer ersten Absage der Förderung im Jahr 2017 gab es im Oktober des gleichen Jahres dann doch noch den Fördermittelbescheid des Landes über 80 000 Euro. Im März 2018 folgte der Spatenstich für den Anbau an das Sportlerheim. Der Neubau in Massivbauweise mit Flachdach bietet Platz für eine große Garage, Umkleideräume mit Waschräumen, ein Büro für den Wehrführer und einen Schulungsraum. Optimale Bedingungen für die „äußerst aktive und erfolgreiche Feuerwehr“, wie Klaus Bohl sie bezeichnete.

20 Kameraden gehören der aktiven Wehr an, die Jugendwehr zählt 17 Mitglieder. „Und das bei 419 Einwohnern“, hob der Bürgermeister hervor. Deshalb habe sich der Stadtrat auch für den Neubau entschieden, „weil er eine Zukunft hat“. Zudem gebe es eine gute Zusammenarbeit mit der Alters- und Ehrenabteilung sowie dem Feuerwehrverein. Rund 514 000 Euro hat der Neubau gekostet. Davon trägt die Stadt 434 000 Euro. „Das ist schon ein Posten, den wir nicht so leichtfertig ausgeben“, betonte Klaus Bohl. Dies zeige, welche Wertschätzung man der Feuerwehr Kaltenborn/Wildprechtroda entgegenbringe. Ein Lob für den Bürgermeister, die Verwaltung und die Stadträte gab es von Udo Götze, Staatssekretär im Thüringer Innenministerium. Was in Bad Salzungen geleistet werde, sei keine Selbstverständlichkeit. Und er sei begeistert, wie schön sich der Anbau an das Sportlerheim anfüge.

Für Stadtbrandmeister und Wehrführer Jens Barthelmäs, der am Tag der Gerätehaus-Übergabe auch noch Geburtstag hatte, gab es ein kleines Präsent. Auch Klaus Bohl hatte etwas dabei: 100 Euro für die Ausgestaltung des Feuerwehrfestes. Während die Stadt für den örtlichen Brandschutz zuständig ist, muss der Landkreis für den überörtlichen Brandschutz sorgen. „Das funktioniert aber nur gemeinsam“, sagte Kreisbeigeordneter Udo Schilling (CDU). Kaltenborn habe aus seiner Sicht eine wunderbare Entwicklung genommen. „Straßen, Wege, Plätze – ein wunderbares Dorf“, meinte er. Zum dörflichen Leben gehöre auch eine Dorfgemeinschaft. Wer eine so gut funktionierende Feuerwehr habe wie Kaltenborn, könne stolz darauf sein. Ortsteilbürgermeister Egon Wenzel (Freie Wähler) schaut stolz, aber auch ein wenig neidisch auf die Kameraden. Er selbst ist seit knapp 50 Jahren Mitglied der Feuerwehr, aber nicht mehr in der Einsatzabteilung. „Schade, dass ich schon so alt bin“, meinte er.

Tag der offenen Tür
Die Feuerwehr Kaltenborn/Wildprechtroda sowie der Feuerwehrverein feiern die Fertigstellung ihres Feuerwehrgerätehauses am Samstag, 13. April, mit einem „Tag der offenen Tür“ ab 14 Uhr. Ein Festumzug mit Feuerwehrkapelle führt vom alten Gerätehaus zum neuen Domizil am Sportplatz. Auf die Jüngsten warten eine Hüpfburg und eine Spritzwand.